Keine Fragezeichen mehr
Die Sanierung der städtischen Sportanlage Pfaffengrund liegt voll im Plan
Was bei ihrem Vorläufer letztes Jahr noch im Zustand zwar geöffneter, aber mit allerlei Fragezeichen behafteter Tore galt, konnte bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des TSV 1949 Pfaffengrund im Gesellschaftshaus mit Ausrufezeichen geschmückt werden. Verbindlich beschlossen und finanziert, ist sie in ihrer Realisierung nämlich längst auch vor Ort sichtbar geworden: die umfassende Sanierung der städtischen Sportanlage des Stadtteils.
Keine Fragezeichen mehr also, stattdessen, so die TSV-Vorsitzende Dr. Martina Gernold-Kunzler in ihrem Jahresbericht: „Die Maßnahmen gehen zügig voran. Wir liegen aktuell im Zeitplan und hoffen, dass dieser trotz anstehender Ferienzeit und Lieferengpässe gehalten werden kann. Nach heutigem Stand dürften die Arbeiten aller Voraussicht nach Ende September abgeschlossen sein“.
Vor ihrem Bericht und nach der einleitenden Begrüßung durch den Zweiten Vorsitzenden, Günter Bitsch, hatte die Rednerin dreier im Berichtsjahr verstorbener Männer gedacht, die nicht nur als Größen des Sports im Stadtteil, sondern auch als Urgesteine des Pfaffengrunds überhaupt gelten dürfen: des Turners Heinrich Koch, des Fußballers und Sportkeglers Helmut Reichenbach und des Keglers und langjährigen Stadtteilvereins-Vorsitzenden Karl-Heinz Becker, den man bei dieser Versammlung eigentlich für 50jährige Mitgliedschaft hätte ehren wollen.
Ehren konnte man dagegen zum Glück 27 Damen und Herren für jeweils runde Mitgliedschaftsjahre von 25 bis zu 75 Jahren, letztere immerhin vier an der Zahl. Und weiter ging es in Ehren: Jugendleiterin Doris Seigerschmidt, von der Vorsitzenden als „Herz und Seele der Fußballjugend“ gewürdigt, und Vorstandsmitglied Ute Öhlschläger, „das hochkompetente und unverzichtbare Rückgrat unserer Vereinsfinanzen“, wurden zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt.
In ihrem Bericht schilderte Martina Gernold-Kunzler die vollendeten und noch offenen Bauabschnitte auch im Detail. Fast vollendet ist danach der erste Sanierungsschritt mit dem Bau einer bei jedem Wetter nutzbaren kleinen Freiluft-Sporthalle, der sogenannten McArena, bei der nur noch Internet- und Stromanschluss sowie die Photovoltaik-Anlage fehlen, letztere eine ökologisch wertvolle Ergänzung gemäß dem von der Stadt in ihrem Pflichtenheft eingeschriebenen Bekenntnis zu entsprechendem Handeln bei städtischen Bauten.
Für den zweiten Bauabschnitt mit großem Spielfeld, Laufbahn und Leichtathletikanlage im Mittelpunkt, aber auch von Projekten wie Flutlicht und Pflasterarbeiten flankiert, sind momentan vor allem Bagger und Planierraupen zugange, ab Mitte August soll dann der Kunstrasen verlegt werden.
Vereinsseitig wird die Sanierungsmaßnahme zusammen mit dem Amt für Sport und Gesundheitsförderung koordiniert von einem dreiköpfigen Team mit Günter Bitsch, dem soeben erst als „Förderer des Sports“ geehrten Bernd Bockmeyer und der Vorsitzenden selbst, die im zweiten Teil ihres Vortrags Highlights aus den Berichten der einzelnen Abteilungen zitierte, an vorderster Stelle die triumphale Rückkehr der Cricket-Helden Heidelberg Adler in die höchste Spielklasse, die Bundesliga Südwest, und die Neuaufstellung der Abteilungsleitung Fußball nach dem Motto „Frischer Wind trifft auf Bewährtes“. In diesem vielversprechenden Mix agieren der bisherige Spielführer Jens Dullinger, der nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn als Erster Vorsitzender verantwortlich von organisatorischer Seite her zum weiteren Aufschwung des Pfaffengrunder Fußballs beitragen will: ferner Birgit Müller, Sebastian Treiber, Dirk Sailer, Doris Seigerschmidt und der erst kürzlich von der Stadt für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnete Klaus Fiederling.
Ihre Wahl wie auch die aller anderen Verantwortungsträger durch ihre jeweiligen Abteilungen wurde in dieser Hauptversammlung auch durch die Gesamtmitgliedschaft einstimmig bestätigt. Ebenfalls einstimmig erfolgten die Wiederwahl aller Vorstandsmitglieder und der Kassenprüfer.
Praktisch alle Abteilungen können in ihren Berichten verstärkt Projekte der Jugendarbeit aufweisen, dies nicht nur die dafür bekannten Fußballer, Turner und die Tennis-Abteilung, sondern auch beispielsweise die Kampfsportler, die im September eine Viet Win Do Schulmeisterschaft für unterschiedliche Altersgruppen veranstaltet haben.
Auch spezielle Projekte für die Gesundheitsförderung, etwa im Bereich der Turner das QiGong-Angebot, sind erwähnenswert. Und hinzu kommt schließlich ein wertvoller gesellschaftlicher Beitrag, zwar nicht sportlicher Art, aber durch Sportler und mit ihrem Publikum: die Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Immerhin 54 Spender halfen dabei dem von Johanna Schmidt angeführten Team der Fußballabteilung wiederum selbst zu helfen, nämlich dass Blutkrebspatienten eine Chance haben. „Jugendarbeit und Gesundheitsförderung – zwei entscheidende Beiträge des Sports für die Gesellschaft“, resümierte die TSV-Vorsitzende.